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Allées et venues à la bourse néerlandaise

Allées et venues à la bourse néerlandaise

2024-04-17 10:06:02

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PI59, so lautet eines der interessanten Bauprojekte in Amsterdam. Die Prinses Irenestraat 59 im Süden der Stadt war in den Siebzigerjahren einer der ersten Bauten in jener Gegend, die später zum Geschäftsviertel Zuidas auswachsen sollte. Der brutalistische Bau erweckte eher den Eindruck eines Gefängnisses denn eines Bürohauses. Dann wurde er weitestgehend abgebrochen; Anfang vorigen Jahres war noch ein Rest davon zu sehen, nicht mehr als ein Gerippe aus Beton. Daraus entsteht ein neuer Komplex, die massiven Betonblöcke der Fassade sind großen Glasflächen gewichen.

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Hier will der Philips -Konzerns im kommenden Jahr einziehen, dann ist sein jetziger Sitz im mächtigen Hochhaus am Fluss Amstel Geschichte. Der Umzug steht auch symbolisch für das Schrumpfen dieses einstigen Technikkonglomerats, das über die Jahre immer weitere Konzernteile abgegeben hat. Nun steht noch beinahe ausschließlich Medizintechnik auf dem Programm. Am anderen Ende der Stadt erinnert eine der Fähren über den Fluss IJ daran, dass außerhalb dieses Kerngeschäfts eine letzte Sparte mit klassischen Verbraucherprodukten verblieben ist: Die giftgrüne Fähre Nummer 66 nämlich wirbt auf ihrer Pendelfahrt zwischen dem Hauptbahnhof und Stadtteil Nord in großen Lettern für Philips-Rasierer. „Trimmen, Rasieren und Style“, so der Werbespruch.

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„Philips“ muss nicht von Philips sein

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Nicht, dass der Name Philips auf einem Produkt Beweis dafür wäre, dass der Konzern noch dahinter steht: Wo „Philips“ drauf steht, ist schon lange nicht mehr zwingend Philips drin. Wenn Glühlampen, Fernseher und anderes technisches Gerät den Namen tragen, dann ist das Folge von Lizenzvereinbarungen, mit denen sich die abgespaltenen oder verkauften Unternehmen die noch immer klangvolle Marke sichern. Wer einen Philips-Rasierer nutzt, hat aber tatsächlich weiterhin ein Gerät aus dem gleichnamigen Hause in der Hand.

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Von außen geurteilt, erweckt PI59 den Eindruck, es wäre in Kürze bereit für den Einzug. Philips aber arbeitet dieses Jahr noch weiterhin vom Turm an der Amstel aus, bereitet hier auch die Veröffentlichung der Quartalszahlen vor, die in knapp zwei Wochen ansteht. Wie seit knapp drei Jahren hängt über den Zahlen im eigentlichen Geschäft die Ungewissheit über Beatmungsgeräte in der Schlaftherapie.

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Philips hat mehr als 5 Millionen Geräte zurückgerufen, weil darin enthaltener Schaumstoff abbröckeln und Schaden beim Einatmen verursachen könnte. Rückstellungen für Kosten des Rückrufs erreichen beinahe Milliardenhöhe, Hunderte Millionen könnten für eine Sammelklage in den Vereinigten Staaten anfallen. In den Niederlanden machen mehr als tausend Patienten das Unternehmen dafür verantwortlich, dass sie Krebs, Asthma oder anderes erlitten haben, so meldete vergangene Woche ein in die Sache involviertes Anwaltsbüro. Philips schaltet juristisch auf Gegenangriff: Er gibt dem amerikanischen Hersteller SoClean die Verantwortung, der Säuberungsmaschinen für die Apparate verkauft.

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Von ASML über Tomtom bis Just Eat

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Vor Philips informiert eine Reihe anderer börsennotierter Großunternehmen über den Verlauf des Auftaktquartals, die Berichtssaison nimmt diese Woche Fahrt auf. Am heutigen Mittwoch erläutern der Chipmaschinenhersteller ASML , das Navigationsunternehmen Tomtom und der Essenslieferant Just Eat Takeaway den Verlauf des ersten Quartals. In der kommenden Woche folgen die größte niederländische Bank ING , der Farbenkonzern Akzo Nobel , der Chipmaschinenausrüster ASM International und der Telekomkonzern KPN.

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In diesem bunten Strauß dürfte ASML wieder besondere Aufmerksamkeit hervorrufen. Das aus einer Philips-Einheit entstandene Unternehmen ist inzwischen das zweitwertvollste an den Börsen der Eurozone (hinter LVMH aus Frankreich) – seine Bedeutung für die Volkswirtschaft wächst, vor allem für die Entwicklung der Technikbranche in der südlichen Region Eindhoven.

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Das Unternehmen droht damit, weitere Großinvestitionen im Ausland voranzutreiben. Die Regierung in Den Haag ist aufgeschreckt, eine Sondereinheit des Wirtschaftsministeriums erarbeitete Maßnahmen, um das Unternehmen bei Laune zu halten. So stellen die Regierung und die Region Eindhoven 2,5 Milliarden Euro unter anderem für Infrastruktur bereit.

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Tomtom und die Endlichkeit des Navis

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Der Navigationskonzern Tomtom ist auf dem Weg zur Gewinnschwelle nach vier Nettoverlustjahren in Folge. „Der Moment rückt näher“, sagte Vorstandsvorsitzender Harold Goddijn im F.A.Z.-Interview auf die Frage, wann unter dem Strich wieder eine schwarze Zahl steht. Auf das Jahr wollte er sich aber nicht festlegen. Voriges Jahr schrumpfte der Fehlbetrag auf 21 Millionen Euro, von 103 Millionen Euro im Jahr zuvor. Das Unternehmen sieht ohnehin den Barmittelzufluss als entscheidend an, der die Erlöse aus langfristigen Verträgen im Autogeschäft besser abbilde.

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Die Erlöse mit den klassischen tragbaren Navigationsgeräten, mit denen Tomtom bekannt wurde, schrumpfen. Zwar bringt das Unternehmen weiterhin neue Modelle auf den Markt. „Mittelfristig“ wird Tomtom die Geräte nicht mehr verkaufen, wie Goddijn verdeutlichte, denn unterhalb einer gewissen Stückzahl gestaltet sich das nicht mehr ausreichend rentabel. Dann konzentriert sich Tomtom gänzlich auf Navigationssoftware für Autos und andere Anwendungen – und verlässt somit das Verbrauchergeschäft.

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Jener Termin im Unternehmenskalender, der momentan der vielleicht interessanteste wäre, fehlt inzwischen: der Quartalsbericht von Accell. Der Fahrradanbieter war an der Amsterdamer Börse notiert, bis der US-Finanzinvestor KKR ihn 2022 übernahm. Seither summieren sich die Schwierigkeiten: Die pandemiebedingte Sonderkonjunktur für Fahrradhersteller ist vorüber, die Lager sind voll und die Preise in der Folge gesunken.

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Neuerdings ringt Accell mit einem gesonderten Problem: Der Lastenradhersteller Babboe, der seit 2018 zum Konglomerat gehört, muss nach Berichten über Rahmenbrüche massenweise Fahrzeuge zurückrufen. Die zuständige Aufsichtsbehörde NVWA zeigt sich erzürnt: „Wirklich schockierend und empörend“ sei das jahrelange Gebaren des Unternehmens. Strafverfolger ermitteln jetzt.

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Schweigen abseits der Börse

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Fernab der Börse kann sich Accell den Informationspflichten weitgehend entziehen und kommuniziert meist nur noch, wenn es nicht mehr zu vermeiden ist. Dass der Gesamtzustand des Unternehmens schlecht ist, geht immerhin aus einem anderen Dokument hervor: dem Jahresbericht, den die selbst börsennotierte KKR in den USA an die Börsenaufsicht schickte. Der Investor nennt Accell als einen der drei größten Wertvernichter unter seinen weit mehr als hundert Beteiligungen. Und das galt schon, bevor das Babboe-Desaster bekannt wurde. Wo Accells Aktienkurs jetzt wohl stünde, wenn KKR es nicht von der Börse genommen hätte?

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Immerhin: Wo ein Unternehmen das Parkett verlässt, kündigt sich ein anderes als Neuling an. Der aus dem angelsächsischen Raum gesteuerte Finanzinvestor und KKR-Konkurrent CVC gab am Montag an, er plane einen neuen Anlauf für einen Börsengang – in Amsterdam, nicht in London.



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