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Soupçon de dopage contre 23 nageurs chinois : cuisine de scène de crime ?

Soupçon de dopage contre 23 nageurs chinois : cuisine de scène de crime ?

2024-04-23 16:51:23

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Den Präsidenten der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Witold Banka, plagt offenbar ein Katarrh. Bankas Botschaft war am Montagabend trotz angerauter Stimme zu verstehen: „Wir sind in jedem Verfahrensschritt dem vorgesehenen Prozedere gefolgt. Käme dieser Fall noch einmal vor, würden wir alles wieder ganz genauso machen“, sagte der frühere Leichtathlet und Minister zu Beginn der Pressekonferenz, die von der WADA einberufen wurde – wegen dieses Falls: Den 23 chinesischen Schwimmern, die im Januar 2021 positiv auf das im Sport verbotene Herzmittel Trimetazidin (TMZ) getestet wurden.

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Die Berichterstattung der New York Times und der ARD und die Reaktionen darauf haben die WADA unter Druck gesetzt. Die zentrale Frage: Wieso sind die positiven Proben bis zum vergangenen Wochenende nicht bekannt geworden? Wieso wurden die Schwimmerinnen und Schwimmer nicht nur nicht provisorisch suspendiert, sondern durften – teils überaus erfolgreich – auch bei den Olympischen Spielen des Jahres 2021 in Tokio an den Start gehen? Und wie verhält es sich mit dem von Mitarbeitern des chinesischen Ministeriums für öffentliche Sicherheit berichteten Grund für die positiven Proben, der unbeabsichtigten Aufnahme des TMZ über Verunreinigungen der Hotelküche, die ihren Weg ins Essen fanden?

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Neben Banka erläuterten der WADA-Jurist Ross Wenzel, der Mediziner Olivier Rabin, Generaldirektor Olivier Niggli und Günter Younger, der Chefermittler, das Vorgehen der WADA. Younger, der aus dem deutschen Polizeidienst zur WADA gewechselt war, verwies darauf, dass Hinweisgeber auf Nachfrage weder konkrete Angaben machten noch Belege lieferten. Rabin, der Mediziner, erklärte, die WADA habe mit dem Hersteller des Medikaments Kontakt aufgenommen, um zu klären, ob TMZ in derart geringen Dosen, wie sie bei den chinesischen Schwimmern gemessen wurde, leistungssteigernd wirken kann. Die Frage sei mit Nein beantwortet worden – allerdings ist TMZ im Sport unabhängig von seiner Dosierung verboten.

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Die WADA entschied sich dagegen

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Den weitaus größten Redeanteil in der rund 100 Minuten dauernden Veranstaltung hatte Wenzel, der WADA-Justitiar. Er argumentierte im Tonfall der Überzeugung eines Anwalts, der sich seiner Verteidigungsstrategie sicher ist. Kurz gefasst: Das Untersuchungsergebnis der Chinesen sei nicht zu widerlegen. Das Anti-Doping-Reglement sehe den Regelfall einer provisorischen Sperre bei einem positiven Test vor, ebenso die Einordnung als Anti-Doping-Regelverstoß (ADRV). Aber es sehe auch die Ausnahme vor, bei der Annahme einer Kontamination über die Umwelt oder das Essen den positiven Befund zunächst nicht als ADRV zu werten und auf eine provisorische Sperre zu verzichten. Die chinesische Anti-Doping-Agentur habe diesen Weg gewählt.

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Mit der Entscheidung im Sommer 2021 konfrontiert, hätte die WADA diese anfechten und auf eine provisorische Sperre drängen können, mit, so die WADA-Darstellung, sehr geringen Erfolgsaussichten in einem länglichen Verfahren vor dem Sportschiedsgericht CAS und im Wissen, dass die Fälle gleichwohl als unbeabsichtigte Verunreinigung gewertet werden und nicht zu Sanktionen führen würden. Die WADA entschied sich dagegen.

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Wenzel verwies mehrfach auf ein Kontaminationsgeschehen in den Vereinigten Staaten im Jahr 2014, das ebenso gehandhabt worden sei. Überhaupt klang angesichts der insbesondere von Travis Tygart, dem Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur USADA, geäußerten Kritik immer wieder kaum verklausuliert durch, die Amerikaner sollten sich in dieser Angelegenheit nicht aufspielen. Banka und Niggli betonten, unschuldige Athleten seien zu schützen. Und die chinesischen Schwimmer seien unschuldig.

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Wenzel verwahrte sich gegen Vorwürfe oder die Insinuation, seine Organisation habe in der Causa etwas vertuscht. Offen blieb allerdings bei allen Einlassungen eine entscheidende Frage: Wie und durch wen kam das Herzmittel in Küche und Töpfe? Die WADA hat keine Antwort, die chinesische Untersuchung lieferte keine. Am Ausgangspunkt der Beweiskette steht ein unübersehbares Fragezeichen. Für die Außenwirkung der WADA bleibt das ein Problem. Das Versagen des Anti-Doping-Systems rund um das russische Betrugssystem vor, während und nach den Olympischen Winterspielen 2014 ist unvergessen.

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Unter Schwimmern macht wieder der Hinweis auf den chinesischen Star Sun Yang die Runde, der 2014 positiv auf TMZ getestet worden war und dessen Sperre für den Zeitraum von drei Monaten zurückdatiert und als abgesessen gewertet wurde. Banka verwies darauf, dass man Sun Yangs Verurteilung und Sperre (letztlich vier Jahre) in anderer Angelegenheit just in dem Zeitraum vehement verfolgt habe, als die 23 positiven Proben auftauchten.

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Deutsche Schwimmer üben Kritik

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Josha Salchow, der schnellste Deutsche, der je über 100 Meter Freistil angetreten ist, machte aus seiner Wertung in einer Pressekonferenz des Deutschen Schwimmverbandes am Dienstagmittag kein Geheimnis: „Das ist superscheiße für den Sport“, sagte der in Adelaide, Australien, trainierende Salchow: „Es ist nicht das erste Mal, dass solche Vorwürfe gegen chinesische Schwimmer erhoben werden. Wir sind alle gefangen im System. Wir kriegen einen ‚missed test’, wenn im Training in Malaysia der Kontrolleur vom Securitymann des Hotels nicht reingelassen wird und da bleiben 23 positive Proben ohne Folgen. Da stimmt doch die Verhältnismäßigkeit nicht.“ Die WADA habe „bei allen Sportlern Vertrauen verloren“. Melvin Imodu, Brustschwimmer aus Potsdam, sagte: „Warum nicht sofort gesperrt wird, ist völlig unverständlich.“

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So, erklärte Lars Mortsiefer, der Chef der deutschen Anti-Doping-Agentur NADA am Montag der ARD, hätte die NADA gehandelt. Bei einem auf eine harte Doping-Substanz positiven Analyseergebnis sei für die NADA „ganz klar, was wir zu tun haben: eine vorläufige Suspendierung aussprechen“.

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Es mögen für alle Sportler dieselben Regeln gelten. Aber bei den Rechtsfolgen gibt es erhebliche Unterschiede. Die USADA sprach in einer Reaktion auf die Pressekonferenz am Dienstag davon, die WADA habe sich „willentlich fesseln und die Augen verbinden lassen“. Ein „Unabhängiger Ankläger“ müsse sich des Umgangs mit den 23 chinesischen Schwimmern annehmen. Von welchen zehn amerikanischen Fällen aus 2014 Justitiar Wenzel sprach, sei unklar, weil die USADA sie nicht kenne. Die Behauptung sei sehr beunruhigend: Ob es noch mehr unbekannte Fälle gebe?



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