2024-05-25 09:20:44
Was wäre wenn? Das ist noch immer die beste Frage. Und jener Werbespot mit Jürgen Klopp, mit dem die Deutsche Vermögensverwaltung dieser Frage nachgeht, ist auch ziemlich gelungen, das muss man schon sagen. „Es gibt viele Möglichkeiten, wie ich mein Leben hätte führen können“, lassen die Werbefritzen den Schwaben und vergötterten Liverpooler Ehrenbürger zu Beginn sagen, und wer wollte ihm da widersprechen?
Ein paar zur Realität führende Zufälle weniger, ein paar andere mehr, und dann wäre aus Jürgen Klopp womöglich kein Fußballtrainer-Guru geworden, sondern etwas in der Art, als was er im Werbespot posiert, als Yogi (mit Ypsilon, ein Jogi wäre er nie geworden!), als Taxifahrer, Bäcker, Zahnarzt, Rocksänger, Bauer, Pfarrer, Koch, Bergsteiger, Pilot.
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Klopp hat noch ganz andere Möglichkeiten
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All das hätte tatsächlich werden können aus dem kleinen Jürgen, der von Glatten im Schwarzwald nach Mainz, Dortmund und Liverpool zog, um die Fußballwelt nun ja – zu erobern. Was wäre wenn? Weil es auf diese Frage im Rückblick nie eine vernünftige Antwort gibt, schauen wir jetzt lieber mal in die Zukunft.
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Denn Klopp haben sie in Liverpool ja gerade auf dessen Wunsch verabschiedet, die Kraft sei ihm nach neun Jahren an der Anfield Road ausgegangen, hat er zur Begründung angeführt, was in etwa so klingt, als würde Bill Gates sagen, leider sei ihm gerade das Geld ausgegangen. Aber sei’s drum, vielleicht braucht ja sogar einer wie Klopp mal eine kleine Pause. Und dann? Die Interessenten stehen Schlange, um den Wundertrainer, den Erlöser, den Motivator, den Alleskönner zu verpflichten, koste es, was es wolle.
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Dass er in Wiesbaden gerade ein Haus hat bauen lassen, nährt die Hoffnung, dass Klopp wieder dauerhaft in die Heimat zurückkehrt. Wer darf sich Hoffnung auf ihn machen? Wenn schon nicht Trainer beim FC Bayern, dem er für diese Saison schon mal abgesagt hat, wie wär’s dann wenigstens mit Bundeskanzler? Oder Außenministerin (m/w/d)? Das scheint derzeit jedenfalls die einzige Möglichkeit, die Weltpolitik wieder in halbwegs vernünftige Bahnen zu lenken.
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Aber der Mann hat natürlich noch ganz andere Möglichkeiten. Klopp wirbt ja jetzt schon mehr oder weniger für den kompletten Warenkorb, auch für Bier („Weißbier ist Wochenende)“, aber das ist natürlich Unsinn. Klopp ist ein Mann für die Weinwirtschaft. Mit ihm wäre der schleichende Niedergang hiesiger Produzenten bald gestoppt, denn niemand zwischen Liverpool und Glatten wird ernsthaft daran zweifeln, dass es für Klopp nicht nur ein Leichtes ist, über Wasser zu gehen, sondern auch, aus demselben jederzeit einen Weltklassewein zu machen. Slogan: You’ll never drink alone.
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