2024-04-16 12:46:10
Alle Räder drehen still, wenn die EU es will. Ab dem Jahr 2030 sollen neun von zehn Bussen in der Europäischen Union emissionsfrei fahren, fünf Jahre später gilt das für alle Neufahrzeuge. Seit dem Jahr 2021 ist zudem die eine Beschaffungsrichtlinie in Kraft, die Mindestquoten für emissionsfreie Fahrzeuge vorsieht. Da der CO2-Ausstoß für große Busse wie für private Autos am Auspuff gemessen wird, bleibt den Verkehrsbetrieben im Land nur, das Gros der neuen Fahrzeuge mit Elektroantrieben zu bestellen.
Für den Fahrgast ist die vibrationsarme Fahrt von Vorteil, Anlieger in Wohngebieten dürften sich ebenfalls freuen. Der Klimaeffekt dürfte hingegen gering sein, der auf die Luftqualität ebenso, denn Dieselmotoren sind sauber wie nie. Nur die Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe geraten ins Schwitzen, denn die Anschaffung eines 18-Meter-Gelenkbusses ist mit mehr als einer Million Euro noch etwa zweieinhalbfach teurer als der Kauf eines vergleichbaren Dieselbusses. Ob sich der Mehrpreis je amortisiert, ist fraglich, zumindest die Hoffnung auf geringeren Wartungsaufwand hat sich bislang nach Auskunft eines Werkstattchefs nicht bewahrheitet, zudem ist der Fahrerlohn in der Langzeitbetrachtung wichtiger als die Energiekosten. Ungewiss ist zudem, wie sich die Akkus über die lange Haltezeit schlagen, von 14 Jahren ist die Rede, außerdem müssen Betriebsabläufe und Infrastruktur an die junge Technik angepasst werden. Die im vergangenen Jahr noch aus Berlin fließenden Zuschüsse entfallen künftig.
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Und nun? Aus kaufmännischer Sicht gibt es nur zwei Lösungen: Entweder die Verkehrsbetriebe dünnen das Angebot aus, weniger Busse, weniger Fahrer, weniger Kosten. Oder sie erhöhen die Ticketpreise. Doch auch das dürfen sie nicht, denn das Deutschlandticket kostet die politisch gesetzten 49 Euro. Also nicht wundern, wenn der Bus künftig seltener fährt.
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