2024-08-05 10:40:36
Nach dem deutlichen Kurssturz am deutschen Aktienmarkt am vergangenen Freitag, als der Dax und der marktbreite F.A.Z.-Index um jeweils 2,3 Prozent fielen, geht der Kursrückgang am Montagmorgen weiter. Der marktbreite F.A.Z.-Index notiert im frühen Handel 2,5 Prozent tiefer mit 2432 Punkten. Der Standardwerteindex Dax verlor zunächst etwas stärker, passte sich dann aber an und lag zuletzt mit 17.222 Zählern ebenfalls 2,5 Prozent im Minus.
Deutlich schwächer könnte auch die Wall Street am nachmittag eröffnen. Der Terminhandel indiziert eine Eröffnung des S&P-500-Index mit 5226 Punkten. Das wären mehr als 100 Punkte weniger als der Schlussstand vom Freitag.
Grund sind Rezessionssorgen mit Blick auf die Wirtschaft der USA. Auslöser waren schwache US-Arbeitsmarktdaten am Freitag. „Wir haben unsere Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den nächsten 12 Monaten um zehn Prozentpunkte auf 25 Prozent erhöht“, hieß es von den Analysten des Finanzhauses Goldman Sachs in einer jüngsten Studie. Noch pessimistischer zeigen sich die Analysten von JPMorgan, die die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA auf 50 Prozent schätzen. In Erwartung einer konjunkturellen Abkühlung rechnet Goldman Sachs nun mit Zinssenkungen der Fed im September, November und Dezember um jeweils einen Viertelprozentpunkt.
Drastisch stürzte in Tokio der 225 Werte umfassende Nikkei-Index ab – der Leitindex der Börse verlor 12,4 Prozent 31.458 Zähler. Der Nikkei hatte bis Mitte Juli einen guten Lauf gehabt, seit Anfang 2023 um mehr als 60 Prozent zugelegt und sogar seinen Rekordstand aus dem Jahr 1989 übertroffen. Den größten Abschlag musste der Chiphersteller Tokyo Electron mit einem Minus von mehr als 12 Prozent hinnehmen. Auch andere Indexschwergewichte verbuchten Verluste: Der Bekleidungskonzern Fast Retailing, Eigentümer der Marke Uniqlo, verlor 8 Prozent, während der Technologieinvestor SoftBank mehr als 12 Prozent einbüßte. Hart traf es auch Bankentitel. Der Branchenindex wies mit einem Minus von 12 Prozent die schwächste Entwicklung unter den 33 Branchenindizes der Tokioter Börse aufwies. Der breiter gefasste Topix verlor 12,2 Prozent auf 2227 Punkte.
Bitcoin verliert bis zu 10.000 Dollar
An den Kryptobörsen fielen Bitcoin und Ether auf mehrmonatige Tiefststände. Bitcoin fiel von Freitagmittag bis Montagmorgen um rund 10.000 Dollar auf 50.000 Dollar, erholte sich zuletzt aber wieder bis auf 52.350 Dollar. Etherem gaben um rund 700 Dollar bis auf rund 2200 Dollar, werden aktuell aber wieder zu 2330 Dollar gehandelt. „Es ist eine große Erinnerung daran, dass Bitcoin und Krypto im Allgemeinen riskante Vermögenswerte sind und sich am äußersten Ende des Risikospektrums befinden“, sagte Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG. Bitcoin hat damit die gesamten Gewinne der Februar-März-Rally nachgegeben.
In China blieben die Anleger nach den jüngsten Wirtschaftsdaten zurückhaltend. Trotz einer Beschleunigung des Wachstums im chinesischen Dienstleistungssektor im Juli, wie der Caixin/S&P Global Einkaufsmanagerindex (PMI) zeigte, konnten die Märkte keine positiven Impulse verzeichnen. Der CSI-300 verlor 0,9 Prozent auf 3354 Punkte.
Der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent, der schon am Freitag von rund 80 auf 76,63 Dollar gefallen war, verlor nach einer kurzen Zwischenerholung am Morgen weiter. Aktuell wird das Barrel (159 Liter) zu rund 76,30 Dollar gehandelt.
Der S&P 500 hatte am Freitag 1,8 Prozent auf 5347 Punkte verloren, der technologielastige Nasdaq 2,4 Prozent auf 18.441 Zähler ein. In dieser Woche stehen an den US-Börsen wichtige Quartalszahlen an, die Aufschluss über den Zustand der Wirtschaft geben könnten. Besonders im Fokus stehen dabei der Industrieriese Caterpillar und der Medienkonzern Walt Disney, deren Ergebnisse Einblicke in die Lage der Verbraucher und des produzierenden Gewerbes geben dürften.
Wenig positiv für den deutschen Arbeitsmarkt waren auch die Zahlen des Internet-Anbieters United Internet und des Halbleiter-Konzerns Infineon. United Internet reduzierte seine Prognosen für das Gesamtjahr. Einer der Hauptgründe dafür sind Nachwirkungen eines vorübergehenden Ausfalls des Mobilfunknetzes Ende Mai. In Folge des Netzausfalls sei es zu erhöhten Kündigungsaussprachen gekommen, hieß es. Dadurch werde das Vertragswachstum 2024 niedriger als erwartet ausfallen. Erwartet werde im Gesamtjahr nun ein Umsatz von etwa 6,4 (bislang: 6,5) Milliarden Euro. Der Aktienkurs fällt am Montagmorgen um mehr als 9 Prozent auf 17,82 Euro.
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