2024-08-14 15:22:33
Es brauchte nicht viel, um Matthijs de Ligt vom FC Bayern zu überzeugen. „Wir wollen dich nicht als Verteidiger”, sollen die Verantwortlichen im Sommer 2022 zu ihm gesagt haben: „Wir wollen, dass du der Chef in der Verteidigung wirst“. Der Verein schätzte de Ligts Führungsqualitäten, die durch die Abgänge von David Alaba und Jérôme Boateng etwas verloren gegangen waren, und ließ sich diese auch einiges kosten: Mit einer Ablöse in Höhe von 67 Millionen Euro wurde der niederländische Nationalspieler zum zweitteuersten Neuzugang nach Lucas Hernández (80 Millionen Euro).
Nur zwei Jahre später ist das Kapitel de Ligt – wie auch Noussair Mazraoui – beim FC Bayern schon wieder beendet. Am Dienstagabend bestätigte der Verein, dass beide Spieler zu Manchester United in die Premier League wechseln. Zu den Ablösemodalitäten machten die Klubs wie üblich keine Angaben.
Mit etwaigen Bonuszahlungen könnte sich das Gesamtpaket aber schätzungsweise auf bis zu 70 Millionen Euro belaufen: Für de Ligt soll der englische Rekordmeister rund 45 Millionen, für Mazraoui 15 Millionen Euro zahlen.
De Ligt war Großverdiener
Es ist Geld, das der FC Bayern dringend benötigt, um auf dem Transfermarkt nochmals aktiv werden zu können. Für Hiroki Itō (25 Jahre alt, VfB Stuttgart), João Palinha (29, FC Fulham) und Michael Olise (22, Crystal Palace) hat der FC Bayern in diesem Sommer schon mehr als 125 Millionen Euro ausgegeben. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte zuletzt betont, dass der Aufsichtsrat weiteren Neuzugängen nur zustimmen werde, wenn auch namhafte Spieler verkauft werden.
De Ligt stand schon seit Längerem auf der Liste potentieller Spieler, die den FC Bayern verlassen könnten. Das hat auch damit zu tun, dass der neue Sportvorstand Max Eberl derzeit bemüht ist, das Gehaltsgefüge wieder unter Kontrolle zu bekommen. Zwar war de Ligt vor allem in Kombination mit Eric Dier einer der konstantesten Innenverteidiger in der vergangenen Saison, mit kolportierten 16 Millionen Euro zählte er aber auch zu den bestverdienendsten Spielern im Kader.
Münchner Abwehrzentrum ausreichend besetzt
Offen ist, inwiefern sich de Ligts Abschied auf die Personalie Jonathan Tah auswirkt. Zuletzt hatte es widersprüchliche Berichte über einen Transfer des Leverkusener Innenverteidigers gegeben. Die zentrale Position ist mit Dier, Min-jae Kim, Dayot Upamecano, dem derzeit verletzten Itō und Rückkehrer Josip Stanisic eigentlich ausreichend besetzt. Letzterer kann wie Joshua Kimmich, Konrad Laimer und Nachwuchsspieler Adam Aznou auch auf der rechten Abwehrseite eingesetzt werden.
Bei Manchester United treffen de Ligt und Mazraoui in Erik ten Hag auf einen Trainer, den sie schon aus ihrer Zeit bei Ajax Amsterdam kennen. In einem Interview mit The Athletic bezeichnete de Ligt ihn einmal als den Trainer, der den größten Einfluss auf seine Entwicklung gehabt habe: „Schon mit 18 Jahren sah er in mir jemanden, der ein Team führen kann, der mit gutem Beispiel vorangeht und ein guter Kapitän sein kann.“
Bei Manchester United soll de Ligt der wackeligen Defensive (58 Gegentore) neue Stabilität verleihen – und könnte endlich das Talent entfalten, was der FC Bayern schon vor zwei Jahren in ihm gesehen hat.
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